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Ich glaub, ich steh im Wald – Eine Polemik zur aktuellen Debatte um die Scheuernstuhl-Skulpturen „Fackelträger“ und „Fischreiter“

Dienstag, 13. September 2016 - 17:32 Uhr

„Die Einzigkeit des Kunstwerks ist identisch mit seinem Eingebettetsein in den Zusammenhang der Tradition.“[1]

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In einem aus Anlass des 775sten Stadtgeburtstages produzierten Hannover-Werbefilm sind die am Maschsee-Nordufer platzierten Skulpturen „Fackelträger“ und „Fischreiter“ des NS-Bildhauers Herrmann Scheuernstuhl[2] für einige Momente zu sehen, die `Nanas´ ebenfalls. Der Eindruck von Repräsentativität, Nähe und Augenhöhe der Werke entsteht.

Die Grünen nahmen Anstoß, Nazi-Kunst betrachten sie nicht als repräsentativ für Hannover. Im Gegenzug äußerte sich daraufhin CDU-Ratsherr und Partei-Vize Oppelt mit dem schwer verdaulichen Kommentar: “Diese Diskussionen…gehen am gesunden Empfinden der Bevölkerung…völlig vorbei.“ (!) Er unterstellt den Grünen, sie wollten die Stadt „ihrer Geschichte berauben.“ [3] Seltsam heftig. Folgte man dieser Logik, gäbe es mindestens noch einen Karl-Peters-Platz, einen Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz, von anderen Optionen ganz abgesehen.

Soviel zur Polemik.

In dem einleitenden, zugegeben etwas sperrigen Zitat Walter Benjamins führt dieser den Begriff der `Einzigkeit´ ein, einige Zeilen weiter definiert er `Einzigkeit´ als `Aura´. Dieser zentralen These folgend ist Aura ohne einen traditionellen Kontext eine bloße Hülle, dahinter ein hohles Ding.

In unserem Beispiel heißt das: Der Nationalsozialismus und seine `Traditionen´ sind seit 1945 Vergangenheit, die Aura des Kunstwerkes ist also nur nachträglich aus ihrem historischen Zusammenhang zu verstehen - wenn man diesen denn kennt.

Am Nordufer steht eine große Infotafel, die erkennbar versucht, diesen Zusammenhang deutlich zu machen, nicht nur für die beiden genannten Werke, sondern für alle Skulpturen am Maschsee. Dass dies nicht[4] gelingen kann, insbesondere, wenn diese Arbeiten in anderen Zusammenhängen – hier Hannover-Werbefilm – unkommentiert abgebildet sind, liegt auf der Hand. Die Folge ist, dass der Zugriff auf die Aura der Werke beliebig wird.

Die stark dramatisierenden Formulierungen von Herrn Oppelt bergen insofern die Gefahr, die Scheuernstuhl-Arbeiten als Repräsentanten der Geschichte Hannovers zu verstehen und nicht mehr als das, was sie sind: Kunstwerke im Auftrage der Nazis von Nazis, deren Aufgabe darin bestand, die nationalsozialistische Ideologie ästhetisch zu formulieren.

Da man unterstellen darf, dass Scheuernstuhl das gelungen ist, hat das Entfernen des Hakenkreuzes aus dem Lorbeerkranz am Fuß der Säule den `Fackelträger´ nicht wirklich entnazifiziert. Seine Aura steht zur Verfügung und der CDU-Vize Oppelt greift zu. Niki de St.Phalle – Schöpferin der Nanas - hätte sich eine solche Nähe zu einem Nazi-Künstler sicher verbeten.

Benjamins Satz gilt aber auch und mit weitreichender Bedeutung für die üppige öffentliche Kunst Hannovers. Mehr als 200 Skulpturen, Objekte und Installationen machen die Stadt zur `Skulpturenhauptstadt´ Deutschlands. Eine Herkulesaufgabe, den auratischen Anforderungen dieser vielen, in den meisten Fällen hochwertigen und künstlerisch anspruchsvollen Werke zu genügen. Der Anspruch, `Skulpturenhauptstadt´ zu bleiben, ist nur einzulösen, wenn der von Benjamin postulierte Zusammenhang zwischen Kunstwerk und Tradition erhalten oder wieder hergestellt wird.

Existiert dieses `Eingebettetsein´ in Hannovers Traditionen? Wenn ja, welche sind oder waren das oder könnten es sein? Welche Funktion hatte die Kunst im öffentlichen Raum im Kontext dieser Traditionen oder kann sie haben? Was kann dies im Falle jedes einzigen Kunstwerkes bedeuten?

Man wird mir zustimmen, wenn ich diese Fragen für die Nanas bejahe. Die Künstlerin und ihre Arbeiten stehen wie keine Zweite oder kein Zweiter für Kunst in Hannover. Die zentrale Einkaufszone trägt ihren Namen, in den Herrenhäuser Gärten findet sich eine von ihr gestaltete Grotte, große Teile ihres Oeuvres – mehr als 400 Arbeiten – hat sie dem Sprengel-Museum gespendet, die diese nicht im Keller verstecken. Sie ist – die bisher einzige – Ehrenbürgerin der Stadt. An den Nanas am Hohen Ufer herrscht täglich Betrieb, Menschen kuscheln sich hingebungsvoll an die bunten Wölbungen, Selfies mit den Nanas gehören zum guten Ton für Besucher.

Offensichtlich ist es den Nanas bzw. dem Diskurs um die Nanas gelungen, zeitgenössische Kunst nicht nur als tolerabel, sondern auch als bereichernd zu erleben, im besten Sinne sinnstiftend. Trotz ihrer Größe geht ihnen Gigantomanie ab.[5] Farben- und Lebensfreude scheinen verwandt, Nähe zu solcher Kunst fällt nicht schwer, zumal sie erreichbar ist.[6]

Dies gelingt nur wenigen Kunstwerken vergleichbar.

Im Jahre 2008 erstellte eine Kommission für Kunst im Öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Hannover[7] in deren Auftrag unter dem Titel „Stand der Kunst im öffentlichen Raum im Innenstadtbereich Hannover – Perspektiven für deren Pflege und Entwicklung“ ein Gutachten, das von dem erkennbaren Bemühen geprägt ist, die öffentliche Kunst zu ihrem Recht kommen zu lassen und gleichzeitig den Auftraggeber und Träger dieser Kunst, die Landeshauptstadt Hannover, nicht zu überfordern. Nichtsdestotrotz münden die Ausführungen in einem Resümee, das trotz aller diplomatischen Formulierungskunst nichts anderes ausdrückt als: Die Stadt muss sich kümmern, sonst verkommt das alles.

Dass nach 8 Jahren aber kaum etwas erkennbar geschehen ist, spricht eher für die Überforderung.

Worin besteht diese?

Naheliegend ist die Frage der Finanzierung. Da überhaupt kein Etat ausschließlich für Kunst im öffentlichen Raum definiert ist, entsteht der Eindruck, dafür muss zusätzliches Geld eingestellt werden. Tatsächlich werden aber notwendige Reparaturen, Reinigungen oder Pflegemaßnahmen durchgeführt, wenn auch nicht ausreichend. Geld ist also da, steckt aber in verschiedenen Töpfen.

Nicht von der Hand zu weisen ist die Befürchtung, die Überforderung entsteht, weil die Kommissionsempfehlungen auf nur geringes Interesse bei den politisch Verantwortlichen stoßen. Und dieses geringe Interesse scheint seine Ursache am ehesten in mangelnder Kenntnis zu haben, wenn man sich an Herrn Oppelts Ausführungen zum Fackelträger erinnert.

Der Stadtstaat Hamburg, bei Weitem nicht so üppig mit Kunst im Öffentlichen Raum ausgestattet, leistet sich seit einigen Jahren eine Stadtkuratorin[8]. Ihre programmatische Erklärung ist vollmundig, aber lesenswert:

„Wichtig in meinen programmatischen Überlegungen ist der 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus im Mai 2015. In der Vergangenheit sind hier viele kritische Mahnmale als Kunst im öffentlichen Raum entstanden, die jedoch – das zeigt sich heute –, sehr wohl in ein selbstgerechtes, unkritisches Weltbild der ‚geläuterten Nation‘ eingepasst werden können. Dadurch werden sie neuen, gegenwärtigen Herrschaftsformen dienlich, denen es eine andere, bessere Zukunft entgegenzusetzen gilt.“[9]

In der Tat waren die Nanas, Calders Hellebardier, Hausers Stahlengel und all die anderen bemerkenswerten ebenso wie die weniger bemerkenswerten Arbeiten in den Jahrzehnten seit 1968 Ausdruck einer politischen Kultur, die die Stadt deutlich prägte. Hierzu gehören zweifellos auch Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau der U-Bahn ebenso wie die Einrichtung des bundesweit ersten Altstadtfestes[10], die Rote-Punkt-Aktion gegen Fahrpreiserhöhungen, die Gründung der ersten Gesamtschulen nicht nur in Niedersachsen - in vielfacher Hinsicht bundesweit eine Zeit des Aufbruchs, in der Hannover erkennbar seinen Platz suchte.

Die Stadt wollte nicht mehr die sein, die sie vorher war und war dies ja auch tatsächlich nicht. Sie war jetzt die Hauptstadt eines Bundeslandes, gerade mal gut 20 Jahre alt,  sie wollte das provinziell-preußische Image abschütteln, sich jungen Menschen als Lebensmittelpunkt andienen, attraktiv werden. In diesem Kontext sind die Namen Neuffert (Oberstadtdirektor), Schmalstieg (Langjähriger OB), Bernhard Sprengel (großzügiger Kunstmäzen, Schokoladenfabrikant) und andere zu nennen.

Es wäre falsch zu behaupten, dies sei nicht tendenziell gelungen. Nicht erst seit der Expo, seit Hannover City of Music  geworden ist, sind die bildenden Künste, Schauspiel, Oper, ebenso wie die Wissenschaften, die Industrie, der Verkehr Merkmale und Faktoren einer Entwicklung geworden, die die Stadt zu dem macht, was die Eurostat eine LUZ[11] nennt, eine Metropolregion. Dies ist sie aber nicht allein durch Stellung und Größe, sondern eben auch durch ihre kulturelle Bedeutung.

Das Hamburger Modell kann bedeuten, die politische Verantwortlichen werden legitimiert angesprochen und können sich dem nicht ohne Weiteres entziehen. Öffentliche Kunst hätte eine Stimme, die – anders als der durchschnittliche Kommunalpolitiker – nicht partei- oder wahltaktisch gebunden ist. Noch immer kann man den Eindruck haben, Politiker legen sich nicht gern ins Zeug für öffentliche Kunst, es ist allemal bequemer, das Vorhandene als gelungen zu loben.

Ganz zweifelsfrei würde Hannover von einer Aufwertung der öffentlichen Kunst erheblich profitieren. Was aber tatsächlich stattfindet, ist eine Abwertung. Offensichtlich fehlt der politische Wille. Woran das liegt, ist vermutlich auch in dem Oppelt-Zitat verborgen: Unkenntnis oder Kalkül. Beides wäre schlimm für die politische Kultur. Aber eine Aufwertung von Kunst und Kultur kann nicht stattfinden, wenn die Kommunalpolitik eher das Prinzip des vermeintlich „Machbaren“ verfolgt. Für ein Hannover 2050 oder darüber hinaus reicht die Vorstellungskraft noch nicht.

Um den zentralen Punkt meiner Kritik zu verdeutlichen, möchte ich ihn anhand einiger prägnanter Beispiele herausarbeiten.

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1. Maschsee-Nordufer

„Another Twister“ von Alice Aycock, der „Hellebardier“ von Alexander Calder, der „Fackelträger“ von Herrmann Scheuernstuhl und die „Walflosse“ von Heike Mühlhaus[12] mühen sich dort auf engstem Raum um wohlwollende Betrachtung, die ästhetische Wirkung ist diffus.

Der Twister ist noch sehr neu, er lebt von einer Leichtigkeit, die auf durchaus elegante Weise von seiner Größe und dem starken Weiß zusätzlich betont wird.[13] Die Walflosse gegenüber konkurriert schon aufgrund ihrer erkennbaren Funktionalität als Bushaltestelle nicht wirklich, im Gegenteil, der mit dem Bus ankommende Besucher hat unmittelbar einen Orientierungspunkt, der zweifelsfrei auf ein Museum der Moderne hinweist.

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Ganz anders das gegenüberliegende Ufer. Der Hellebardier am Beginn der Seepromenade wirkt abgestellt, ohne Funktion für das Museum, zudem ungepflegt, die Farbe verblichen, mit Spucke angefeuchtete Aufkleber verschärfen diesen Eindruck. Dabei ist er zu-, um- und durchgänglich, ein Kunstwerk mit Portalcharakter zum See. Wäre da nicht der „Fackelträger“,  der 20 Meter über der Szenerie thront und die Uferpromenade eindeutig beherrscht. Scheuernstuhl schlägt Calder.

Gegenüber findet sich das Mahnmal zum Gedenken an die in den letzten Kriegstagen ermordeten fast 200 Kriegsgefangenen, die dort auch bestattet sind.

Das Gesamtverhältnis der vorhandenen Kunstwerke scheint, auch in ihrer historischen Dimension, nicht ausreichend reflektiert.

 

2.Die Skulpturenmeile

 

Hier betrachte ich nur die Kunstwerke auf dem Mittelstreifen der vielspurigen Straße zwischen Niedersächsischem Landtag und Königsworther Platz. Dazu gehören „Avenue K“ von Kenneth Shelson, „Deus ex Machina“ von Bernhard Heiliger, „Stahl 17/87“ von Erich Hauser und „Symphony in red“ von John Henry.

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Es erscheint auf den ersten Blick leichtfertig spöttisch, von Mittelstreifenkunst zu sprechen. Dennoch weisen die Arbeiten allesamt standortspezifische Gemeinsamkeiten auf, die ihrer ästhetischen Wirkung nach meiner Wahrnehmung entgegenstehen:

  • Sie sind nicht erreichbar. Man kann natürlich auf den Mittelstreifen gelangen, aber auch nur unter Umgehung von Verkehrsregeln und schon gar nicht im Rahmen einer sach- und fachkundigen Führung oder eines Kunstseminars. Im Regelfall befinden sich mindestens drei Fahrspuren zwischen Kunst und Betrachtern. Haptik, Begehbarkeit, Standortwechsel des Betrachters, das alles ist begrenzt bis unmöglich.
  • Sie sind namenlos. Geradezu lächerlich ist die Beschilderung des Stahlengels Stahl 17/87: Eine Hinweistafel im Format DIN A3 steht neben dem Kunstwerk auf dem Mittelstreifen. Die im Stau stehenden Autofahrer findet vielleicht Gelegenheit, das zu entziffern, die wenigen Fußgänger finden auf jeder Seite eine leicht übersehbare Hinweistafel, die auf der einen Seite zudem falsch beschriftet ist. Nicht nur angesichts der großartigen Titel ein echter Lapsus.

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  • Sie sind eingeklemmt. Die Symphony wirkt von den Verkehrsplanern zusammengeschoben, Avenue K stößt ebenso direkt an Baum und Bordsteinkante, Deus ex Machina erweckt den Eindruck, das schwere Gerät der letzten Straßensanierung sei noch nicht abgeräumt. Lediglich Stahl 17/87 hat etwas Platz und korrespondiert mit seiner Umgebung, insbesondere mit dem Allianz-Hochhaus.

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  • Sie sind schwer einsehbar. Die Bäume, die Anfang der 80er bis heute dort gepflanzt wurden, haben inzwischen, individuell und als Ensemble, stattliche Ausmaße erreicht und erlauben nur noch aus seitlichen Positionen komplexe Blicke auf die Werke. Dies gilt insbesondere für Avenue K, wo Äste und Zweige schon Besitz von der Stahlkonstruktion ergriffen haben, und Stahl 17/87, das nur vom Versicherungsgebäude an der Nordseite der Brühlstraße aus angemessen in Augenschein genommen werden kann. Henrys Symphony ist vom Eingangsportal des Großen Gartens aus trotz der geringen Entfernung nicht in Gänze zu sehen, und umgekehrt. Zudem ist das sehr hohe  Kunstwerk von unmittelbar daneben stehenden noch höheren Laternenmasten überragt. Und auf jeder Seite von 4(!) Fahrspuren begrenzt.[14]

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Je intensiver ich mich mit der Thematik befasst habe, desto mehr gewann ich den Eindruck, dass die eigentliche Gestaltung des Stadtbildes in den Händen des Grünflächenamtes liegt. Der Baumbestand Hannovers ist – wie der seiner Skulpturen – bemerkenswert, sie miteinander in Konkurrenz treten zu lassen ist so überflüssig wie sachfremd. Dies gilt nicht nur für die Skulpturenmeile, der Twister vor dem Sprengelmuseum wird in einer Reihe von Jahren ebenso wie der Neubau desselben hinter einer Reihe stattlicher Bäume verschwunden sein, mindestens aber verborgen oder in seiner städtebaulichen Funktion eingeschränkt.

Ich teile die Einschätzung der Kommission, dass Hannover eines grundsätzlichen Diskurses bedarf über die Frage, wie sich Hannover als Kultur- und Wissenschaftsstandort präsentiert. Das gilt auch für die Kunst im öffentlichen Raum. Da die Kunstwerke nun einmal da sind und erkennbar ein Teil des Stadtraumes, gibt ihr Zustand, ihre geographische und historische Verortung, der wahrnehmbare Respekt oder die ebenso wahrnehmbare Gleichgültigkeit, in manchen Fällen der Verlust ihrer Aura, eben auch Auskunft über die Kommune.

„Da die Städte sich einander immer mehr angleichen und die jeweiligen Stadtidentitäten zunehmend ‚dünner' werden, […] ist es notwendig geworden, Werbe- und Marketingagenturen damit zu beauftragen, solche Distinktionen herzustellen. Es ist eine Frage der Distinktion in einer Welt ohne Differenzen."[15]

Ich stimme Roberts zu, dass dies so geschieht, aber nicht, dass nur kommunale Werbestrategien diese Distinktionen erfordern. Auch Bürgerinnen und Bürger jeder Altersklasse, Herkunft und jeden Bildungsgrades wünschen sich, in einer Stadt mit Gesicht zu leben, nicht nur „im Unterschied zu…“, sondern einfach auch im Hinblick auf die Einzigartigkeit von Orten, nicht nur aber auch wegen der Einzigkeit der Kunst an diesen Orten. Wo´s passt, auch der Bäume wegen.

Bernd Steinkamp


[1] Benjamin, Walter, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Reclam 2011, S.18f

[2]Ab 1925 war Scheuernstuhl Leiter der Abteilung Plastik an der Werkkunstschule Hannover. Er war Mitglied der NSDAP; zahlreiche seiner Arbeiten stehen noch heute an exponierten Orten in der Stadt Hannover, insbesondere am Maschsee. Scheuernstuhl ist auf der 1944 von Hitler und Goebbels zusammengestellten Gottbegnadeten-Liste aufgeführt.

[3] HAZ vom 16.Juli 2016, S.14

[4] Oder nur in einem Museum

[5] Erich Hausers Stahlengel oder Henrys „Symphony in red“ ebenso wie Calders „Hellebardier“ möchte ich das auch nicht unterstellen, dennoch ist ihre schiere Größe ein ästhetisches Moment, dass sich in der Begegnung vordergründig aufdrängen kann.

[6] Ich habe mehrfach beobachtet, dass die Menschen sich an die Nanas anlehnten, um sich so zu fotografieren oder fotografieren zu lassen.

[7] Autor ist Thomas Kaestle, in Zusammenarbeit mit Peter Rautmann und Barbara Straka.

[8] Genau genommen ist dies der Name eines Projektes. Stadtkuratorin Hamburg ist ein von der Kulturbehörde initiiertes Projekt zur Aktualisierung und Neuausrichtung des Programms „Kunst im öffentlichen Raum“. Die Kuratorin Sophie Goltz wurde im Sommer 2013 zur Künstlerischen Leiterin dieses Initiativprojekts ernannt.

[9] http://www.hamburg.de/kulturbehoerde/projekte/4300944/stadtkuratorin/

[10] dessen ursprüngliche Idee vom rein gastronomischen Event weit entfernt war.

[11] Larger urban zone

[12] Im Rahmen des Bus Stopp Projektes 1994 errichtet, firmiert im Sprachgebrauch der Region als Design.

[13] Die anderen „Twister“ von Alice Aycock sind m.E. allerdings durchaus mutiger und belebender.

[14] In dem Faltblatt der Stadt Hannover „Kunst in der Stadt 1“ heißt es. „Hingeworfen wie ein Mikadospiel spiegeln die übereinander geschichteten Stahlstäbe die Komplexität des Ortes wider und halten ihr stand.“  Bei allem Respekt vor John Henry, aber das tun sie nicht!

[15]  Kevin Robins, "Prisoners of the City: Whatever Can a Postmodern City Be?" in: Erica Carter, James Donald, and Judith Squires (Hg.), Space and Place: Theories of Identity and Location (London: Lawrence & Wishart, 1993), S. 306. zitiert nach: Miwon Kwon, Public Art und städtische Identitäten, Ausstellungskatalog "Kunst auf Schritt und Tritt" (Hg. Christian Philipp Müller, Kunstverein Hamburg and Kulturbehörde Hamburg, 1997, S. 94-109).

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